Der gute Ton auf dem Narrenschiff
Sprachkritische Meldungen von Bord des Narrenschiffs: Das Kentern auf offener See ist garantiert, und die Tage sind gezählt, aber die Plappermäuler schnattern so aufgekratzt auf Deck, als sei die Küste des gelobten Landes zum Greifen nahe. Im Narrenreigen macht der schlechte Stil den guten Ton.
Die Kurzessays, Glossen und Notizen in diesem Buch fluchen dem Verfall der Fälle und stimmen in die Klage um das Komma ein, sie grübeln über die Sprachkultur aus dem Megastore, den Newspeak als Jungbrunnen, die Erlösung durch das Binnen-I. Über die aktuellen Anlässe hinaus offenbart ihnen der satirisch und polemisch entblößte Mangel an Sprachbewußtsein zentrale ethische Lebensfragen der österreichischen und deutschen Gegenwart. Mit Bierernst und Galgenhumor verzeichnen sie das Brodeln unter der Oberfläche des schiefen Satzes, und sie prüfen, was uns das große Nachdenken über den Logos noch an Rettungsringen hinterlassen haben könnte.
Kein Ratgeber für richtiges Deutsch, sondern ein Logbuch von der Fahrt in die Katastrophe der Phrasen. Denn das Wort ist die Apokalypse – soviel steht fest.
258 Seiten | 130 x 210 mm | Taschenbuch, Klebebindung | Erstauflage | Lepanto Verlag 15.8.2017
Informationen zur Produktsicherheit gemäß der EU-weiten Produktsicherheitsverordnung (GPSR):
Bei diesem Produkt besteht kein Risiko. Es gibt keine Warnhinweise.
Christoph Fackelmann, Dr. phil., geb. 1970 in Wien, studierte Deutsche Philologie, Geschichte und Pädagogik. Er arbeitet als Literaturhistoriker, Verlagslektor und Redakteur. Von 2004-2009 war er an der Universität Wien in der neugermanistischen Lehre tätig. 2003-2013 redigierte er das traditionsreiche Jahrbuch der österreichischen Goethe-Gesellschaft, 2011–2016 auch die Wiener Sprachblätter, Österreichs größte Sprachpflegezeitschrift. Fackelmann veröffentlichte zahlreiche Studien zur deutschen und österreichischen Literaturgeschichte mit Schwerpunkten auf dem Gebiet der Frühen Neuzeit sowie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, der Form- und der Rezeptionsästhetik. Als Autor bzw. Herausgeber legte er u. a. Bücher zu Josef Weinheber (2005, 2009, 2013) und Franz Spunda (2016) sowie zu Theorie und Praxis einer Literaturgeschichte Österreichs (2011) vor. Editorisch wirkte er u. a. an der mehrbändigen Werkausgabe des oberösterreichischen Benediktinerdichters Simon Rettenpacher im Rahmen der „Wiener Neudrucke“ (2006-2009) mit. Seit 2018 ist er Präsident der Josef Weinheber-Gesellschaft.
Bücher von Christoph Fackelmann im Lepanto Verlag:
Der gute Ton auf dem Narrenschiff. Sprachkritische Nörgeleien für unverbesserliche Kulturpessimisten
Lepanto-Almanach. Jahrbuch für christliche Literatur und Geistesgeschichte, Bd. 1/2020 Bd. 2/2021 Bd. 3/2022 Bd. 4-5/2023-24 (als Mitherausgeber)
Eisblumen. Nonkonformistische Lyrik im Dritten Reich. Eine Anthologie (als Mitherausgeber)